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Befreiung von Palmyra: Historiker Götz Aly begrüßt syrisch-russische Kooperation gegen den IS

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ISIS Truppe im Irak

Stuttgart – Der Historiker Götz Aly hat die Befreiung der Stadt Palmyra durch die syrische Armee begrüßt. Dort habe nicht eine Terrorgruppe die andere vertrieben, wie manche Medien behauptet hätten. In einem Gastkommentar für die „Stuttgarter Zeitung“ erklärte Aly: „Ich finde, Soldaten der syrischen Regierung befreiten Palmyra mit russischer Hilfe, und freue mich darüber.“ Nun sei es notwendig, „dass die politisch Verantwortlichen in Washington, London und Paris aus den Fehlern der vergangenen 13 Jahre lernen: Die Zerstörung der gewiss schlechten staatlichen Ordnungen im Irak, in Libyen und zum erheblichen Teil in Syrien kostete Hunderttausende Menschen das Leben, Millionen das Lebensglück und endete in infernalischem Chaos“, stellte der Historiker fest.

Zugleich rief der anerkannte Experte für die Wirtschaftspolitik der NS-Diktatur zu einem verstärkten Kampf gegen die Terroristen des Islamischen Staates (IS) auf, die für „vorsätzliche Tötung, Ausrottung, Versklavung, Vertreibung, Freiheitsentzug, Folter, Vergewaltigung, schwere körperliche und seelische Misshandlung“ verantwortlich seien. „Deshalb und gemäß dem seit 1945 gültigen Völkerrecht muss der Kampf gegen den IS geführt werden. Wo es Gesetze gibt, geht es nicht um mehr oder weniger exklusive Werte, sondern darum, den Gesetzen Geltung zu verschaffen – im Fall andauernder Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht nur im eigenen Land“, so Aly.

Die Bundesregierung forderte der Totalitarismusforscher auf, ihre Beziehungen zu Saudi-Arabien auf den Prüfstand zu stellen: „Sie muss endlich mit Saudi-Arabien brechen. Aus der Mitte dieses menschenverachtenden Feudalregimes wurde und wird der Terror von Al-Kaida, Al-Nusra-Front, dem IS und salafistischen Gruppen seit Langem gefüttert. Mit Milliardenbeträgen fördert Saudi-Arabien in Belgien, in Frankreich und anderswo jene düsteren Zentren, in denen die geistige Aufrüstung zum Dschihad gepredigt wird.“ Man müsse sich vielmehr mit Syrien, Russland und anderen Staaten verbünden, die dem Terror den Kampf angesagt hätten, „gleichgültig, ob sie dem Modell westlicher Demokratien genügen oder nicht“.

Die IS-Terrormiliz hatte die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende antike Oasenstadt Palmyra im Mai 2015 eingenommen und zerstörte daraufhin mehrere bedeutsame historische Bauwerke. Am 27. März meldeten syrische Stellen die Rückeroberung der Stadt. Der vom IS angerichtete Schaden ist nach Angaben der Präsidentin des Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), Friederike Fless, zwar immens, konzentriere sich jedoch auf die herausragenden Bauten, während der Großteil der antiken Stadt verschont geblieben sei. Auch bei den tagelangen Kämpfen um Palmyra sei kaum etwas beschädigt worden, zumal die Dschihadisten ihre Ankündigung, angeblich im Boden versteckte Minen zu sprengen, nicht wahrgemacht hätten.

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