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Wirt sagt nach massiver Einschüchterung AfD-Veranstaltung mit Björn Höcke ab

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Björn Höcke

Deggendorf - Die Alternative für Deutschland (AfD) musste am Sonntagmittag kurzfristig das wenige Stunden später in Deggendorf geplante „politische Starkbierfest“ mit dem Thüringer AfD-Chef Björn Höcke abblasen. Nach Angaben des niederbayerischen AfD-Bezirksvorsitzenden Stephan Protschka ist der Wirt der gebuchten Gaststätte so massiv unter Druck gesetzt worden, dass er die Partei wieder auslud und die AfD ihre Veranstaltung absagen musste. In den sozialen Medien war massiv Stimmung gegen den Chef des Traditionswirtshauses gemacht worden. Es soll zu Absagen von Familienfeiern, zu Boykottaufrufen und weitergehenden Drohungen gekommen sein. Überdies plante das Bündnis „Buntes Deggendorf“ eine Mahnwache.

Für das Starkbierfest lagen nach AfD-Angaben mehr als 200 Anmeldungen vor. Es war als Ersatzveranstaltung für den politischen Aschermittwoch geplant, den auch die AfD wegen des Zugunglücks von Bad Aibling ausfallen ließ.

Niederbayerns AfD-Chef Stephan Protschka macht in erster Linie die von ihm so bezeichneten „Blockparteien“ SPD und CSU für die massive Einschüchterung des Wirtes verantwortlich. Besonders hervorgetan habe sich dabei die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl, die auf ihrer Facebook-Seite u.a. schrieb: „Ich bin entsetzt, dass ein Gasthaus, in dem ich bisher oft war und in dem wir sogar unsere Hochzeit gefeiert haben, nun die Rechten beherbergt! Dem Wirt habe ich mitgeteilt, dass weder ich noch die SPD mehr zu ihm kommen werden.“

Dem CSU-Bürgermeister von Winzer im Landkreis Deggendorf wirft Protschka vor, die Suche nach einem Ausweichlokal hintertrieben zu haben, indem die Gemeinde als Verpächter einer in Frage kommenden Gaststätte ein Veto eingelegt habe.

Ein fragwürdiges Demokratieverständnis zeigte auch der Grünen-Landesvorsitzende Eike Hallitzky, der die erzwungene Absage der Veranstaltung mit den Worten bejubelte: „Die Politik der AfD ist keine, die die Gesellschaft zusammenführt. Da finde ich es gut, wenn die Bürger das klar formulieren und der Wirt die AfD entsprechend wieder rausschmeißt.“

Paul Linsmaier, Fraktionsvorsitzender der CSU im Deggendorfer Stadtrat, plädiert statt symbolpolitischen Protesten und Einschüchterungsversuchen für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD. Alles andere „zeugt nicht von Respekt gegenüber den Wählern, denn in einer Demokratie sollte man sich mit den Argumenten auseinandersetzen“. Um die AfD-Wähler wieder zurückzugewinnen, müsse jetzt endlich die Asyl-Krise gelöst werden, sagte Linsmaier.

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